Wallfahrt - Kalker Kapelle

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Etwas abseits der Höfe, an der Straße nach Brück stand das im Jahre 1423 erstmals urkundlich erwähnte Heiligenhäuschen, das die bemalte Pietà der „schmerzhaften Muttergottes“ beherbergte. Der Bildstock wurde vermutlich als Gebetsstätte für die Bewohner des in unmittelbarer Nähe gelegenen Siechenhauses errichtet. Die an Lepra erkrankten Bewohner des Hauses durften wegen der Ansteckungsgefahr ihren Heimatort Deutz nicht mehr betreten. Sie lebten von Almosen, die sie von Passanten auf dem Hauptweg von Köln in das Bergische Land erbettelten.

1666 brach in Köln die Pest aus, an der rund 10 000 Menschen starben. In dieser Zeit fanden besonders viele Menschen Trost und Hilfe bei der „Kalker Madonna“, so wurde aus dem Vesperbild ein Gnadenbild.  Darauf beschloss der damalige Pfarrer von Deutz für die Kalker Madonna eine Kapelle zu errichten. Als diese Kapelle bei durch einen Sturm 1703 völlig zerstört wurde, der Altar mit dem Gnadenbild, aber weitgehend unversehrt blieb, baute man die Kapelle erneut auf. Die wundersame Errettung des Gnadenbildes macht Kalk berühmt und die Kalker Wallfahrt nahm einen ungeahnten Aufschwung. Von Deutz, Mühlheim und Ensen gab es Pilgerwege nach Kalk. An diesen Pilgerwegen wurden Bildsäulen errichtet (Bertramstraße Ecke Kalk-Mühlheimer Straße) an denen die Pilger verweilen und meditieren sollten.

 Ab 1932 fand erstmals eine nächtliche Wallfahrt der Männer am Vorabend des Passionssonntages statt. Sie wurde 1940 von der Behörde verboten. Auch in heutiger Zeit findet dieser nächtliche „Schweigemarsch“ katholischer Männer zum Gnadenbild der Kalker Kapelle wieder statt. Zum Festtag „Schmerzhafte Mutter Gottes“ (15.September) findet jeweils am zweiten Samstag im September eine Marienwallfahrt zur Kalker Kapelle mit abendlicher Festmesse und anschließender Lichterprozession statt.

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