Elektroautos von Gottfried Hagen

©Anatoli Stepanko

An der Rolshover Straße entwickelte sich um 1870 ein Industriegebiet. Um 1884 kaufte Gottfried Hagen, der einen Metallhandel betrieb eine Holzbearbeitungsfabrik an dieser Straße, um sein Werk auszudehnen. Dort stellte er Bleiröhren her. Diese Produktion wurde immer weiter ausgedehnt. Ab 1881 produzierte Hagen Blei-Elektroden für Akkumulatoren, und einige Jahre später komplette Akkumulatoren, z. B. für Lokomotiven. Gottfried Hagen eintwickelte wichtige technische Verbesserungen der Akkumulatoren. Seit 1894 hieß dieser Zweig Kölner Akkumulatorenwerke „KAW-Akkumulatoren“ Ihre Qualität war so über zeugend, dass die Firma bald Weltruf genoss. Als bestes Material für die Isolierung von Batterien erwies sich Hartgummi, weshalb Hagen ab 1900 in Vingst eine eigene Gummifabrik errichtete, die auch Vollreifen für Lastwagen herstellte. „Einen besonderen Ruf haben sich die leichten transportabeln Akkumulatoren zum Betriebe von elektrischen Selbstfahrern, Schiffen und Bahnen erworben

1904 begann die Firma mit der Produktion von Elektroautos, die Herstellung war jedoch zu teuer und die Firma ihre Akkumulatorenkunden, die auch Elektroautos produzierten behalten wollte. Im Jahr 1905 waren bei Hagen etwa 720 Menschen beschäftigt. Zwischen 1889 und 1910 gab es die Kölner Akkumulatorenwerke Gottfried Hagen, auch in Berlin-Halensee. Während des 1. Weltkrieges waren die Akkumulatorenwerke voll ausgelastet. 1922 wurden die Akkumulatorenwerke in eine Familien AG umgewandelt und ab 1925  produzierte das Werk Nickel-Cadmium Battarien. Während des 2. Weltkrieges hatten alle Kalker Industriebetriebe Schwierigkeiten genügend Arbeiter zu finden. Hagen hatte ein Lager für 350 Kriegsgefangene. Das Werk wurde während des Krieges schwerbeschädigt. 1952 hatte man aber schon wieder das Vorkriegsniveau erreicht. 1983 musst die Akkumulatorenwerke Gottfried  Hagen Konkurs anmelden.

Auf dem Gelände der Akkumulatorenwerke wurde das rechtsrheinische Technologiezentrum für Start-Up-Companies gegründet. Das Kesselhaus wurde unter Denkmalschutzgestellt und bietet Künstlern Wohn- und Arbeitsflächen.

Textquelle: Rheinische Industriekultur